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Parade der Hamburger Traditionsschiffe am 06. Oktober 2012
Sie dampften, ächzten und stöhnten die Elbe hinunter…
Die Hamburger Traditionsschiffe!
Die allererste Parade der Hamburger Traditionsschiffe außerhalb des Hamburger Hafengeburtstages fand am 06. Oktober 2012 statt. Über 25 Traditionsschiffe waren dabei und präsentierten sich trotz des miesen Wetters von ihrer schönsten Seite.
Ich habe einige von Ihnen auf Fotos “festhalten” können und zusammen mit Sven Albrecht vom Verein Alsterdampfschiffahrt e.V. die Eck-Daten für euch zusammengestellt.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Sven Albrecht bedanken, ohne dessen Unterstützung ich die Daten in dieser Form nicht so ausführlich hätte hier aufführen können.
DANKE Sven!!
Gern stelle ich euch nun hier die von mir fotografierten Traditionsschiffe vor. Leider konnte ich wegen des schlechten Wetters nicht alle berücksichtigen.
Lest nun selbst, was diese alten, wundervollen Schiffe so alles unter der Haube und an Vergangenheit auf dem Buckel haben…
Übrigens: Auf allen Schiffen besteht die Möglichkeit als Fahrgast mitzufahren. Schaut hierzu auf die dazugehörigen Webseiten (jeweils unter dem Bild angegeben).
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Peil- und Bereisungsdampfer SCHAARHÖRN
- 1908 in Hamburg von der Schiffswerfte und Maschinenfabrik AG (vormals Janssen & Schmilinsky) gebaut
- Gebaut für den Hamburger Senat
- Länge: 41,66 m
- Angetrieben durch zwei 3 Zylinder Expansionsdampfmaschinen mit Oberflächenkondensation mit jeweils 412 PS und max. 160 U/min.
- Kohle gefeuerter Kessel mit drei Flammrohren und 13,2 Atü Druck
- 1976 nach Schottland verkauft und dort zur Ruine verfallen
- 1989 zurück nach Hamburg Mittels Dockschiff
- Ab 1990 Restaurierung bei Jugend in Arbeit Hamburg e.V.
- Seit 1995 wieder in Fahrt in den Händen der Stiftung Hamburg Maritim
Mehr auf: Facebook – Schaarhörn und www.schaarhoern.de
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Die Dampfpinasse MATHILDA
- 1994-96 in Finnland gebaut aus Finnischer Kiefer
- Angetrieben durch eine 1912 gebaute 2 Zylinder Expansionsdampfmaschine aus der Kapitänspinasse der HMS „Melbourne“ (1911)
- Rohrschlangenkondensation außen am Rumpf mit 29 PS
- Kohle gefeuerter Wasserrohrkessel
Mehr auf: www.dampfpinasse-mathilda.de
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Schlepper Fairplay VIII
- Assistenzschlepper
- 1962 gebaut auf der Werft Theodor Buschmann am Reiherstieg in Hamburg
- Ab 2002 in Wismar stationiert
- Ab 2009 wieder in Hamburg, neuer Eigner Stiftung Hamburg Maritim
- Antrieb: 7 Zylinder MAN-Dieselmotor mit 600 PS
Mehr auf: www.fairplay8.de
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Präsident Freiherr von Maltzahn HF 294
- Hochseekutter
- 1928 aus Eiche gebaut bei J.J. Sietas in Cranz für die Firma Fischer Fock & Holst
- Länge 22,80 m, als Gaffelketsch getakelt
- Segelfläche 320 qm
- Hilfsantrieb seit 1961 Baudouin-Diesel mit 6 Zylindern und 150 PS
- ab 1983 im Museumshafen Oevelgönne e.V.
Mehr auf: www.hf294-maltzahn.de
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Schleppdampfer TIGER
- Hafenschlepper
- 1910 in Hamburg gebaut von der Schiffswerft und Maschinenfabrik AG (vormals Janssen & Schmilinsky)
- Die Ewerführerei Jürgen Hinrich Steffen ließ diesen Schlepper bauen um Schuten mit Korn und dem Tiger-Mehl von der Altonaer Mühle zu verschleppen
- Antrieb: 2 Zylinder Expansionsdampfmaschine als Auspuffmaschine
- mit 240 PS und max. 160 U/min.
- Kohle gefeuerter Kessel mit einem Flammrohr und 12 Atü Druck
- 1976 außer Dienst,
- Ab 1978 erstes vereinseigendes Schiff des Museumshafens
Mehr auf: www.dampfschlepper-tiger.de
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Dampfeisbrecher ELBE
Flusseisbrecher
- 1911 gebaut in Brandenburg von der Schiffswerft & Maschinenfabrik Gebrüder Wiemann um, beheimatet in Lauenburg, die Oberelbe und deren Seitenkanäle bis hinein in den Hamburger Hafen eisfrei zu halten
- Länge: 30,30 m
- Angetrieben durch eine 2 Zylinder Expansionsdampfmaschine mit Oberflächenkondensation mit 280 PS und max. 180 U/min.
- Kohle gefeuerter Kessel mit zwei Flammrohren und 12,5 Atü Druck
- 1976 außer Dienst
- 1978 verfällt das Schiff im Technikmuseum in Berlin und wird seiner originalen Anbauteile beraubt
- Später Verkauf in die Niederlande wo das Schiff am Ijsselmeer zu einer Ruine verkommt
- 1997 kauft der heutige Hamburger Eigner das Schiff, brachte es nach Hamburg und rettete es vor der Verschrottung
- Nach 10 Jahren mühseliger Restaurierung machte das Schiff 2007 seine ersten zaghaften Probefahrten und hat 2012 seine erstmals erfolgreiche Saison gefahren
Mehr auf: www.dampfeisbrecher-elbe.de
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Polizeischiff ELBE 1
- 1965 als Wasserschutzpolizei 1 auf der Werft Ernst Menzer in Hamburg-Bergedorf gebaut
- für den Unterelbe-Streifendienst zwischen Hamburg und St. Margareten.
- Länge: 32,35 m
- Antrieb 2 MWM Dieselmotoren mit je 465 PS
- Außerdienststellung Oktober 1996
- Seit Sommer 1997 ist das Schiff im Besitz des Museums der Arbeit und wird nun vom „Verein für ehemalige WS-Barkassen e.V.“ betrieben
Mehr auf: www.ws-barkassen.de/schiffe.html#g_elbe1
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Lotsenschoner ELBE 5
- 1883 gebaut auf der Werft von H.C. Stülcken auf Steinwerder
- Einsatz für die Hamburgische Deputation – Handel und Schiffahrt, wo der Gaffelschoner über 30 Jahre lang Lotsen in der Elbmündung und der Deutschen Bucht versetzt hat
- Später als Privat-Yacht überquerte das Schiff mehrfach den Atlantik und umrundete 1937 sogar Kap Horn
- 2002 holte die Stiftung Hamburg Maritim das Schiff aus Seattle nach Hamburg zurück
- Länge: 37 m
- Baumaterial: Eiche auf Eiche, Kupferbeschlag
- Takelung: Gaffelschoner
- Antrieb: seit 2005 2 Volvo Common Rail Diesel mit jeweils 130 PS
Mehr auf: www.lotsenschoner.de
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Schleppdampfer CLAUS D.
- 1913 in Hamburg gebaut von der Schiffswerft und Maschinenfabrik AG (vormals Janssen & Schmilinsky)
- Hafenschlepper zum Schleppen von Schuten und Schutenverbänden, in den frühen Jahren auch als Assistenzschlepper für in den Hafen einlaufende Segelschiffe
- Ursprünglicher Name „Schulau“
- Ab 1933 „Moorfleth“
- 1957 Umbau auf Ölfeuerung und Umbenennung in „Claus D.“
- Zum letzten Zweck bei der Firma Carl Robert Eckelmann diente der Schlepper zur Ölunfallbekämpfung und Tankreinigung, weil man den Dampf aus dem Kessel dafür gut nutzen konnte
- Zu seinen Einsatzorten fuhr der Schlepper nach wie vor angetrieben von der originalen Dampfmaschine aus dem Jahre 1913
- 1983 als letztes noch im Dienst befindliche Dampfschiff im Hamburger Hafen außer Dienst gestellt
- 1984 für eine symbolische Mark an den Museumshafen Oevelgönne verkauft
- Antrieb: 2 Zylinder Expansionsdampfmaschine als Auspuffmaschine mit 220 PS und max. 160 U/min.
- Öl gefeuerter Kessel mit einem Flammrohr und 12,5 Atü Druck.
Mehr auf: www.clausd.de
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Schleppdampfer WOLTMAN
- 1904 gebaut bei den Gebr. Sachsenberg in Rosslau an der Elbe, im Auftrag von Strom- und Hafenbau (heute HPA) für die Finanzdeputation in Hamburg
- Heimathafen war Cuxhafen, wo der Schlepper Baggerschuten und auch den Bagger selbst verschleppte und die Elbmündung stets frei hielt für den Schiffsverkehr von der Nordsee nach Hamburg
- In den Kriegsjahren transportierte man mit diesem Schlepper Soldaten und Verwundete von Hamburg über die Nordsee bis nach Dünkirchen
- 1976 außer Dienst gestellt gelangte der Schlepper nach Holland, wo der Leidensweg dieses Schiffes begann. Der Dampfer verfiel zusehends, wurde jedoch zwischendurch immer wieder mal als Museumsschiff in Holland gefahren
- 1984 kaufte der Museumshafen Kappeln den Schlepper und fuhr ihn aus eigener Kraft in Richtung seiner neuen Heimat an der Schlei
- Doch auf halber Strecke kam der Woltman den Dreharbeiten des Fernsehfilms „Das Rätsel der Sandbank“ gerade gelegen und wurde dort für die Dreharbeiten als „Darsteller“genutzt
- Während der Dreharbeiten wurde bei einem gravierenden Fehler des Maschinisten der Kessel zu Schaden gefahren und entging nahezu wie durch ein Wunder einer fürchterlichen Kesselexplosion
- Dem Museumshafen Kappeln wurden die Kosten zum Erhalt des Schiffes zu hoch und der nun wegen Kesselschaden still liegende Dampfer verfiel weiter und weiter
- 1992 schleppte der neu gegründete Förderverein Schleppdampfer Woltman e.V. den Dampfer nach Hamburg, nachdem er ihn dem Kappelner Museumshafen abkaufte, um ihn in Hamburg wieder betriebsfähig zu restaurieren.
- Der Kessel war auf abenteuerliche Weise reparierbar
- 1994 dampfte der Woltman das erste Mal wieder aus eigener Kraft durch den Hamburger Hafen und machte zunächst bis 1997 als Museumsschiff eine fleißige und große Karriere
- Es ist der letzte seegängige mit Dampf betriebene Schleppdampfer Deutschlands, der 1998 bis 2004 noch einmal grundlegend restauriert wurde und dabei auch einen komplett neuen Kessel erhielt. Dieser ist dem Original nachgebaut
- Schleppdampfer Woltman gilt heute als eines der am schönsten restaurierten Dampfschiffe Deutschlands
- Länge: 22,40 m
- Angetrieben durch eine 2 Zylinder Expansionsdampfmaschine mit Oberflächenkondensation
- mit 268 PS und max. 140 U/min.
- Kohle gefeuerter Kessel mit zwei Flammrohren und 10,5 Atü Druck
Mehr auf: www.woltman.de